Das Meer der Fruchtbarkeit

Das Meer der Fruchtbarkeit (jap. Hōjō no umi (豊饒の海)) ist eine Roman-Tetralogie des japanischen Autors Yukio Mishima. Die Bücher entstanden zwischen 1965 und 1970 und markieren das große Abschlusswerk im Leben des Autors. Geschildert wird das Leben des Rechtsgelehrten Honda Shigekuni, eines Verstandesmenschen und Beobachters, der über mehrere Generationen hinweg die Wiedergeburten seines Jugendfreundes Kiyoaki und deren Schicksal begleitet. Währenddessen wird im Hintergrund der Erzählung ein breites Panorama der japanischen Geschichte zwischen dem Japanisch-Russischen Krieg 1904 und dem Jahr 1970 aufgespannt. Der Titel verweist auf das Mare Fecunditatis auf dem Mond.[1]

Die Tetralogie besteht aus den Teilen Schnee im Frühling, Unter dem Sturmgott, Der Tempel der Morgendämmerung und Die Todesmale des Engels. Die letzten Seiten von Die Todesmale des Engels ließ Mishima am 25. November 1970 in einem Umschlag in seiner Wohnung zurück. Noch am selben Tag beging er nach einem gescheiterten Versuch des Staatsstreichs zusammen mit Masakatsu Morita Seppuku.

Zentrale Themen in Mishimas Opus magnum sind die buddhistische bzw. hinduistische Wiedergeburtenlehre, insbesondere die Lehre des Alaya-Bewusstseins, die moderne Geschichte Japans im Konflikt mit den westlichen Werten, sowie die Beziehungen zwischen Schönheit, Jugend, Vernunft und Erkenntnis. Dabei entwickelt Mishima seine Philosophie des „kosmischen Nihilismus“[2].

  1. Die Harmonie von Schwert und Feder. In: Der Spiegel. Nr. 44, 1985 (spiegel.de [abgerufen am 11. Januar 2020]).
  2. Henry Scott Stokes: The Life and Death of Yukio Mishima. Cooper Square Publishers Inc., 2000, ISBN 0-8154-1074-3, S. 161

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